Das Schulkonzept

1. Ausgangslage als öffentliche Schule im Vicelinviertel, einem Fördergebiet im Programm ″Soziale Stadt″

 

Das Vicelinviertel ist Teil des Sozialraums Nord−Ost, der mit ca. 18 % den höchsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund aufweist (Sozialbericht 2005). Für das Vicelinviertel als Einzugsgebiet der Schule wird angenommen, dass dieser Anteil noch höher liegt. Zugleich weist der Sozialraum Nord−West mit 18 % die relativ höchste Anzahl von Personen aus, die Leistungen nach SGB II und III empfangen (Arbeitslosengeld I und II). Auch hier gilt die Vermutung, dass dieser Anteil im Vicelinviertel selbst noch höher liegt.

Die Notwendigkeit einer attraktiven und erfolgreichen Vicelinschule wird durch zwei weitere Entwicklungen verstärkt:

  • der Bereich Nord−West weist den höchsten Anteil junger Menschen auf (21,7 %) unter 18 Jahren, es wird angenommen, dass die Zahl junger Menschen auch in Zukunft eher steigt bzw. in dieser Relation bleibt;
  • durch die Möglichkeit zur freien Schulwahl (öffnung der Einschulungsbezirke) kann die Vicelinschule durch ihr modernes pädagogisches Konzept und interessante Angebote im freizeitpädagogischen und künstlerisch−musischen Bereich nicht nur für Kinder dieses Stadtteils neue Bildungschancen eröffnen, sondern auch für ein größeres Einzugsgebiet attraktiv sein.

Zudem bietet die Form der offenen Ganztagsschule die Chance, jedem Kind die für seine Umstände passende Betreuungsform anzubieten und den Bedü.;rfnissen der Familien entgegen zu kommen.

2. Ziele der Vicelinschule als Stadtteilschule

 

Die Vicelinschule will

  • als Schule durch eine besondere pädagogische und soziale Qualität überzeugen,
  • Motor und Impulsgeberin in einem ambitionierten Bildungs− und Qualifizierungs−Netzwerk mit anderen Einrichtungen im Bereich Kinder und Familie sein,
  • sich längerfristig über den Status einer Grundschule hinaus entwickeln,
  • Bildung und Kultur für alle Altersklassen anbieten und dadurch Berufschancen und Lebensqualität im Stadtteil verbessern und
  • ein ″Mehr″ in Form von Kooperationen mit sozialen und medizinischen Versorgern, Kindergärten, Vereinen, religiösen Gemeinschaften bieten und auf diese Weise für Menschen alle Generationen Ansprechpartner sein.

3. Vicelinschule als offene Stadtteil−Ganztagsschule

 

Wir verstehen eine staatliche Schule in besonderer Weise als Ort, an dem und durch den alle Kinder und ihre Familien, unabhängig von ihrem Einkommen und ihrer Herkunft, durch individualisierte Förderpläne und Lernen in Gruppen eine besonders gute und nachhaltige Förderung bekommen.

Wir bauen zusammen mit unseren Kindern, ihren Familien sowie unseren Lern− und Kooperationspartnern, in der Stadt/im Stadtteil an einem Fundament, das jedem Kind eine bestmögliche Lebenskompetenz mit auf den weiteren Weg gibt. Zugleich soll die Möglichkeit eröffnet werden, ein zufriedenes und eigenverantwortliches Leben zu führen.

Unser pädagogischer Leitstern:

Kein Kind bleibt zurück. Wir lernen alle gemeinsam von und miteinander. Wir sind offen für Neues und packen mutig gemeinsam an.

Wechselseitige Achtung und Vertrauen bilden die Grundlagen unseres Miteinanders.

Die staatlichen Lehrpläne werden dabei in kompetenter Weise umgesetzt in weitgehend individualisierte Lernpläne, die darauf ausgerichtet sind, die Vielfalt in der Gemeinsamkeit zu stützen und zu stärken.

Unsere Schule

  • öffnet sich vom traditionellen Frontal−Unterricht hin zu individuellen Förderkonzepten,
  • bietet neue Lernformen, die die Selbstlern−Kompetenz von Kindern fördert,
  • sieht jede/n Lehrer/in als Teil eines Teams mit einer großen Bandbreite an pädagogischen und persönlichen Kompetenzen,
  • sieht sich als Teil eines Bildungs−, Sozial− und Kulturnetzwerkes im Stadtteil und
  • will Familien und AnwohnerInnen in die Gestaltung des Schul− und Stadtteillebens einbeziehen.

Wir verstehen unser Schulkonzept als Gestaltungsauftrag, für alle Beteiligten förderliche Strukturen und Lernumgebungen zu schaffen und zu pflegen, um individuelles, freudvolles, gemeinsames und erfolgreiches Lernen, Lehren und Handeln zu ermöglichen.

  • Umgang mit Vielfalt − Herausforderung und Chance
  • Da Heterogenität grundsätzlich das höchste Potenzial für neue Lösungsansätze und Ideen bietet, leben wir das Prinzip ″Vielfalt als Chance″.
  • Selbst−Verantwortung und Mit−Verantwortung
    Wir fördern die Fähigkeit zur Selbst−Verantwortung bei allen Mitwirkenden ″ab dem ersten Schultag″, in dem wir von Anfang an die SchülerInnen zur Mitgestaltung und zur übernahme von konkreten Aufgaben auffordern.
  • Schulklima −Schulleben − Vorbild sein
    Wir sorgen alle gemeinsam für eine Atmosphäre, in der Begeisterung am Lernen und erfolgreichen Handeln, Menschlichkeit und die Freude am Experimentieren tagtäglich gelebt und genährt werden. Wir wissen um die Vorbild−Wirkung von Schulleitung und LehrerInnen und gehen verantwortungsvoll mit dieser Aufgabe um.
  • Kooperation mit Vereinen und Künstlern

Wir sehen uns als einen Ort, an dem jede/r an− und aufgenommen, gestärkt  und gefordert wird. Wir kümmern uns gezielt darum, die Potenziale und Stärken aller Menschen(SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und BewohnerInnen des Vicelinviertels) mit Hilfe unserer Schule zu entfalten und weiter zu entwickeln.

Hierzu zählt für uns auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und des gemeinschaftlichen Handelns, die bewusst die vorhandene Unterschiedlichkeit und Vielfalt nutzt.

Wir fördern die Potenziale und Stärken unsere Schulgemeinschaft, insbesondere unser SchülerInnen, durch eine individuelle Lern− und Qualifizierungspraxis. In diese Praxis fließt das Fachwissen aus vielen Disziplinen ein. LehrerInnen in unserem Sinne können auch Künstler, Handwerker, unser Hausmeister sowie andere Personen und Professionen sein, die sich mit Herz, Verstand und ihrem Können in unsere Schule einbringen.

Bei der Entfaltung ″schlummernder Fähigkeiten″ (=Potenziale) setzen wir bewusst auf das Lernen und Arbeiten in gemischten Gruppen, da in dieser Konstellation die größte Vielfalt an aufweckenden Impulsen (Stimulanz) gegeben ist. Zugleich werden durch die Gruppe Qualitäten wie Team−Work, Ausdauer und Wir−Gefühl bestärkt.

4. Unser pädagogisches Konzept

 

Wir befürworten Lehr− und Lernerfolg als wesentliche Merkmale guten Unterrichtens.

Dies gilt sowohl für eine bestmögliche Entwicklung unserer SchülerInnen in zentralen Kompetenzfeldern wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Sprechen und sozialer Interaktion als auch bezüglich der ständigen Aus− und Fortbildung unserer MitarbeiterInnen – von der Schulleitung bis zum Hausmeister. In diesem Sinne verstehen wir Maßnahmen wie Vergleichs−Tests und Evaluation primär als eine Quelle und Chance, Informationen über das Erreichen unserer eigenen Lernzielen zu erhalten.

Dabei werden an eine Grundschule besondere Anforderungen gestellt. Wir verstehen Bildung als ganzheitlichen Ansatz, den wir gemäß folgendem „Leitfaden“ kindgerecht und lerngerecht folgen.

G emeinsam Neues entdecken

R ücksichtsvoll miteinander umgehen

U nseren Kindern Zeit geben

N aturverbundenheit und Lebensfreude

D ifferenzierte Unterichtsmethoden

S elbstständigkeit entwickeln

C harakter stärken

H ilfe geben

U nterricht macht Spaß

L ernen für das Leben

E ltern als Partner

5. Unser pädagogisches Plus


Der Schultag

Die verlässliche Unterrichtszeit für die Klassen 1 und 2 besteht von 8.00 bis 12.00 Uhr und für die Klassen 3 und 4 von 8.00 bis 13.05 Uhr, was berufstätigen Eltern eine zuverlässige und planbare Betreuung ihrer Grundschulkinder gewährleistet.

Der Schultag gliedert sich wie folgt:

Zeit

 

 

8.00−8.15

Ankommenszeit

Die Kinder können in ihren Klassenräumen:

  • spielen,
  • sich unterhalten,
  • malen und basteln,
  • frühstücken u.a.

8.15−9.15

1. Stunde

Kernunterricht

(3 Stunden für Klasse 1/2)

  • Doppelbesetzung (wenn möglich)
  • klassenübergreifende Differenzierung

9.15−9.25

gemeinsames Frühstück

9.25−10.25

2. Stunde

10.25−10.55

1. Spielpause/Hofpause

10.55−11.55

3. Stunde

11.55−12.05

2. Spielpause/Hofpause

12.05−13.05

4. Stunde

(4 Stunden für Klasse 3/4)

 

ca. 12.00−13.30

Mittagspause

Die Kinder haben die Möglichkeit in der Mensa Mittag zu essen.

12.00−15.00

Offener Ganztagsunterricht

(dienstags, mittwochs und donnerstags)

Die Kinder nehmen teil an:

  • Arbeitsgemeinschaften (AGs)
  • Forder− und Förderstunden
  • Hausaufgabenhilfe

Aktueller Plan: − s. Termine

 

Ankommenszeit

Ab 8.00 Uhr ist die Schule für die Kinder geöffnet. Die SchülerInnen können in Ruhe ankommen, frühstücken, sich austauschen oder in der Klasse spielen.

Morgenrituale

Der Vormittag startet mit einem Morgenkreis in den Klassen.

Dieses feste Ritual bietet allen Kindern Sicherheit. Die Kreisform symbolisiert die Gleichberechtigung aller und ermöglicht offene Gespräche. Es ist der denkbare Start, um miteinander und voneinander zu lernen.

Wochenplanarbeit

Wochenplanarbeit ist fester Bestanteil des Unterrichtes. Es fördert die Selbstständigkeit und das Verantwortungsgefühl der Kinder.

Vertretungskonzept

Um die verlässliche Unterrichtszeit auch bei unvorhersehbarem, kurzzeitigen Ausfall einer Lehrkraft zufrieden stellend zu gewährleisten, haben sich folgende Maßnahmen bewährt.

  1. Besteht eine Doppelbesetzung, übernimmt die zweite Lehrkraft den Vertretungsunterricht für die ausgefallene Lehrkraft.
  2. Jede/r KlassenlehrerIn legt zu Beginn des Schuljahres für alle Kinder der Klasse eine Notfallmappe mit angemessenem Unterrichtsmaterial an, das von dem Kind ohne weitere Hilfen bearbeitet werden kann. Jedes Kind wird einer Notfallklasse zugeordnet (die Liste hängt sichtbar in der Klasse), so dass es im Notfall (Ausfall seiner Lehrkraft) in seine Notfallklasse geht und dort in seiner Mappe weiterarbeitet oder auch am Unterricht der Notfallklasse teilnimmt (z.B. am Sportunterricht).
  3. Je nach Klassenstärke können im Ausnahmefall auch mal zwei Klassen zusammengelegt werden.

Gesundheit

− Gemeinsames Frühstück

Viele Kinder kommen ohne Frühstück in die Schule, so dass sie die notwendige Energie beim  gemeinsamen Schulfrühstück nach der 1. Stunde auftanken müssen. Dabei wird auf ein ausgewogenes und gesundes Frühstück geachtet. Die SchülerInnen können die anschließende Pause so ausschließlich zum Spielen und Bewegen nutzen. Das gemeinsame Essen ist ein weiteres Ritual, das den Unterrichtsvormittag strukturiert, den Kindern Sicherheit gibt und das Gemeinschaftsgefühl fördert.

− Obst und Gemüse

Als Ergänzung zum gemeinsamen Frühstück wird den Kindern von Montag bis Freitag frisch zubereitetes Obst gereicht. Hiermit wird ein weiterer Beitrag zu einer gesunden und bewussten Ernährung geleistet.

− Müslifrühstück

1x im Monat gibt es für alle Klassen ein reichhaltiges Müslifrühstück, das in jedem Klassenraum in Buffetform angeboten wird. Die Zutaten werden im Moment von der Firma Edeka Meyer gespendet. Neben dem Aspekt der Hinführung zur gesunden Ernährung wird das Augenmerk hier auch auf das Einüben von Tischsitten und die Einschätzung des eigenen Bedarfs gelegt.

− regelmäßige Zahnpflege

Zur Verbesserung des Zahnstandes der VicelinschülerInnen werden regelmäßig unter Anleitung des zahnärztlichen Dienstes Zähne geputzt und kontrolliert. Außerdem  findet die Duraphat Zahnversiegelung halbjährlich statt.

 

Bewegung

Durch gezielte Förderung der Bewegung sollen die Gesundheit und das Körpergefühl der Kinder verbessert und gestärkt  werden. Folgende Angebote gibt es:

  • Freies Spiel in der Turnhalle vor Schulbeginn s.o.
  • Motoriktag 1x im Monat
  • motopädagogischen Förderunterricht
  • Aktive Pause durch Spielgeräteverleih und Benutzung des Sportplatzes als „Pausenhof“
  • Tägliche Bewegungszeit im Unterricht
  • Ein Wandertag/Naturerlebnistag pro Jahreszeit (Stadtwald, Brachenfelder Gehölz, Einfelder See, RUN, Tierpark Neumünster)
  • Nutzung des motopädagogischen Raumes
  • Turniere (z.B. Völkerballturniere der 4. Klassen)
  • Teilnahme am alljährlichen offiziellen Lauftag
  • Bundesjugendspiele
  • Schwimmunterricht in Klasse 3
  • Sport AG`s

Musik

Die Bildung unserer Kinder erschöpft sich nicht im Kognitiven, es muss vielmehr auch „Herz und Seele“ angesprochen werden. Dafür wollen wir unsere SchülerInnen mit einem engagierten und abwechslungsreichen Musikunterricht besonders sensibilisieren.

Im gemeinsamen Singen und Musizieren erfährt jeder einzelne Schüler eine zutiefst soziale und motivierende Dimension, die sich sicher auch in späteren Jahren positiv für die Begegnung mit der Musik und dem Singen auswirken wird. Geschult werden außerdem das Körpergefühl, das Rhythmusgefühl, die Konzentration und das Miteinander. Aus dem Musikunterricht heraus werden Auftritte in der Schule und bei öffentlichen Anlässen gestaltet:

  • Einschulungen
  • Verabschiedungen
  • Einweihungen
  • Adventssingen
  • Präsentationen
  • Teilnahme bei „Neumünster singt und spielt“

Geplant sind zusätzlich Kurse am Nachmittag in Zusammenarbeit mit einem Spielmannszug und der hiesigen Musikschule.

Außerschulische Lernorte

Zur Ergänzung des Unterrichtes in den Klassenräumen sollen verstärkt außerschulische Lernorte aufgesucht werden, um den SchülerInnen Anschauungsbeispiele, praktische Erfahrungen und Realitätsbezüge zu ermöglichen. Ein Ordner mit möglichen Zielen ist vorhanden und wird  aktualisiert und erweitert.

Bauernhofprojekt: Jede Klasse fährt einmal pro Jahr nach Aukrug Homfeld zum ″Hof Ratjen″, um dort Tiere und Abläufe ″live″ zu erleben.

Interkulturelles Lernen

In unserer Schule leben und lernen Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Dieses bietet uns die Möglichkeit, Vielfalt und kulturelles Zusammenleben zu erkennen, zu achten, zu praktizieren und zu pflegen.

Durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen Feste wird ein besseres Verständnis untereinander gefördert. Weitere Möglichkeiten sind gemeinsame Besuche religiöser Stätten und konfessionsübergreifende Gottesdienste bei festlichen Anlässen (z.B. Einschulungsgottesdienst und Schulfest).

An vier Nachmittagen findet in der Schule der Unterricht der Türkischen Schule statt.

Zusätzlich wird Islamunterricht angeboten.

Die Weiterführung des Elterncafés im Stadtteilcafé bietet die Möglichkeit auch die Eltern unterschiedlicher Kulturen zusammenzuführen und einen Austausch zu ermöglichen. Die Vicelinschule ist eine der beiden DaZ−Zentren für Grundschüler in Neumünster. Zur Förderung von Kindern nicht deutscher Muttersprache finden Unterrichtsstunden in diesem Fach statt.

Wertschätzung

Durch eine gezielte Konzentration auf die Wertschätzung der einzelnen Kinder wollen wir das Selbstwertgefühl unserer Schülerinnen stärken. Positive Verstärkung, persönliche Ansprache und Auszeichnungen sind Beispiele dafür. Außerdem sollen die SchülerInnen regelmäßig die Möglichkeit haben, ihr Können bei Präsentationen darzubieten:

  • z.B. eine Präsentation zu jeder Jahreszeit
  • Adventssingen als feste Institution (Wertschätzung d. Leistung anderer Klassen)
  • Aufführungen der Theater−AG

Förderung und Forderung

  • Wieselgruppe (Beschäftigung mit Sprache für gute LeserInnen, Matherätsel, u.v.m.)
  • Clever−Gruppe zur weiteren Förderung leistungsstarker SchülerInnen
  • Lesemütter/Leseförderung in verschiedenen Leistungsgruppen
  • motopädagogischer Förderunterricht
  • Förderunterricht in den Hauptfächern
  • LRS−Förderunterricht für Klasse 3 und 4
  • integrative, präventive und inklusive Beschulung durch sonderpädagogische Lehrkräfte
  • tägliche Hausaufgabenhilfe von Dienstag bis Donnerstag wird am Nachmittag angeboten

Büchereistunde

In der schuleigenen Bücherei können die Kinder Bücher ausleihen. Durch diese schulinterne Ausleihe ist allen Kindern die Möglichkeit geboten, in Büchern zu stöbern und zu lesen. Durch die Einrichtung der Büchereistunde und das Ausleihen in der Klassengemeinschaft wird die Lesemotivation wesentlich vergrößert.

Projektwochen und Projekttage

Projektwochen und Projekttage werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Es wird versucht, möglichst viele unterschiedliche Gruppen (Eltern, außerschulische Partner, AG−Leiter,…) mit einzubeziehen.

Projekte können auch klassen− oder jahrgangsintern stattfinden.
Klassenübergreifendes Arbeiten

Um den heterogenen Lernvoraussetzungen und dem unterschiedlichen Lernverhalten unser SchülerInnen gerecht zu werden, wird der Klassenverband in einigen Stunden bzw. Lernfächern aufgelöst und nach Leistungsgruppen aufgeteilt (z.B. Lesegruppen) und ermöglicht so eine gezielte Förderung der SchülerInnen.

Lesepatenschaften zwischen den Klassen (z.B. Klasse 3 liest Klasse 1 vor, Klasse 4 liest Klasse 2 vor und umgekehrt.) werden gebildet.

Leistungsmessung

Leistungsnachweise in der Vicelinschule erfolgen im 4. Schuljahr durch Noten, in den vorherigen Klassenstufen durch Aussagen in Tabellenform über die erarbeiteten Lernbereiche und erreichte Lernziele.
Zusammenarbeit mit der benachbarten Kita Zwergenland

Die Vicelinschule arbeitet mit der Kita Zwergenland zusammen, da sie sich in unmittelbarer Nähe befindet und viele Kinder aus dem Zwergenland zur Vicelinschule kommen.

Um den übergang von der Kita in die Schule zu erleichtern finden gemeinsame Aktionen statt:

  • Workshops für die Eltern vor und nach der Einschulung der neuen 1. Klassen
  • gemeinsame Unternehmungen der Kinder (z.B. Waldtage, Motoriktag, Theaterbesuche)
  • Präsentationen oder Vorführungen (Vorlesen) der Schulkinder in der Kita
  • Der Lehrgang zur Phonologischen Bewusstheit, der in der Kita begonnen wurde, wird in den ersten Wochen des Erstleseunterrichtes erweitert fortgesetzt.

6. Die offene Ganztagsschule

 

Die Vicelinschule liegt mitten im Stadtteil Vicelinviertel. Einem der größten sozialen Brennpunkte der Stadt Neumünster. Hier eine Offene Ganztagsschule zu betreiben, ermöglicht unseren Schülerinnen und Schülern ein längeres gemeinsames Lernen, Spielen und Aufhalten an einem geschützten und ihnen vertrauten Ort. Gleichzeitig erfüllen wir uns damit den Wunsch, allen Schülerinnen und Schülern eine individuelle und intensive Förderung kostenfrei zugänglich zu machen. Gerade den Kindern, die zu Hause keine Unterstützung in schulischen und lebenspraktischen Fragen erfahren oder deren familiäre finanzielle Möglichkeiten eine kostenpflichtige Freizeitgestaltung in z. B. einem Sportverein nicht zulassen, bietet die Offene Ganztagsschule die Chance, unabhängig von der sozialen Herkunft/Ausgangslage in der Schule erfolgreich zu sein. Das vorliegende Konzept ist auf Dauer angelegt.

Schwerpunkte

Die Offene Ganztagsschule greift die bereits in den Punkt 4 und 5 erläuterten Schwerpunktthemen der pädagogischen Arbeit der Vicelinschule auf und fördert so zielgerichtet die

Sach −, Sozial−, Methoden− und Selbstkompetenz der Teilnehmer in den fokussierten Bereichen.

Angebote

Neben einer Hausaufgabenhilfe für jede Klassenstufe werden zahlreiche AGs überwiegend aus den Bereichen Sport/Bewegung, Musik/Theater/Tanz und Ernährung stattfinden. Diese Angebote laufen bereits erfolgreich in der Gebundenen Ganztagsschule (1. Klassen). Weitere Angebote der Offenen Ganztagsschule werden aus speziellen Förderangeboten wie z. B. Motopädagogik, Begabtenförderung und gezielter Deutsch− und Mathematikförderung in Kleingruppen bestehen.

Betreuung

Nicht alle an der Offenen Ganztagsschule teilnehmenden Kinder werden jeweils zeitlich durchgängig Angebote wahrnehmen. Diese Kinder sollten aber trotzdem die Möglichkeit erhalten, unter Aufsicht in der Schule und auf dem Schulgelände betreut zu werden. Hier hat sich eine Betreuung in einem Spielzimmer bewährt. Ferner haben auch die Kinder, deren Angebot ausfällt, die Möglichkeit, hier zu verweilen. Bei qualifizierter Besetzung kann dieser Ort auch als Raum dienen, um Kinder aufzufangen. Durch den geplanten Neubau im Zuge des Projektes Vicelinschule als Stadtteilschule wird es weitere räumliche Möglichkeiten (Selbstlernzentrum, Stadtteilbücherei, Mensa) geben, die Kinder in einer angenehmen und kindgerechten Umgebung zu betreuen und entsprechend zu fördern.

Mittagessen

Die aktuelle Mittagssituation (Essen im Keller) setzt eine Betreuung der Kinder während der Essenszeiten voraus. An den Tagen der Offenen Ganztagsschule wird ein kindgerechtes und ernährungswissenschaftlich wertvolles Mittagessen zu einem günstigen Preis angeboten. Durch den geplanten Neubau einer Mensa wird die Möglichkeit geschaffen, deutlich mehr Kinder zeitgleich mit einem Mittagessen zu versorgen.

Umfang der offenen Ganztagsschule

Es ist vorgesehen, die Offene Ganztagsschule an 3 Wochentagen (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag) stattfinden zu lassen, so dass sie zusammen mit dem planmäßigen Unterricht an diesen Tagen jeweils mindestens 7 Zeitstunden umfasst. Der planmäßige Unterricht an der Vicelinschule beginnt um 8.00 Uhr.

Organisation und Arbeitsteilung
Die verantwortungsvolle und qualitätsorientierte Organisation des Ganztagsschulbetriebes beinhaltet eine Reihe unterschiedlichster Aufgaben bzw. Zuständigkeiten:

Anwerbung des Personals für AG−Stunden, Förderangebote und Betreuung im Rahmen des Gesamtbudgets

  • Koordination sämtlicher Stunden im Offenen Ganztagsbereich, Erstellung eines Gesamtplanes und einer Gesamtkalkulation
  • Durchführung des Anmeldeverfahrens und Erstellung der AG−Listen
  • Organisation von Vertretung bei Ausfallzeiten
  • Pädagogische Betreuung / Ansprechpartner des im Ganztag tätigen Personals
  • Organisator/In und Ansprechpartner/In für das Mittagessen
  • Internetauftritt der Offenen Ganztagsschule, überblick der Angebote…
  • Informationsweitergabe an die Eltern (Informationsabende, Elternbriefe, Tag der offenen Tür)
  • Leitung und Durchführung regelmäßiger Teambesprechungen aller Mitarbeiter im Offenen Ganztag
  • Notierung und überprüfung der tatsächlich geleisteten Personalstunden (Abrechnungen) im Offenen Ganztag
  • Weitergabe der Verträge und Abrechnungen und Rücksprache mit den Personaldiensten des Trägers
  • Schließen der Verträge mit den Mitarbeitern / Kooperationspartnern der Offenen Ganztagsschule (Träger)
  • überweisung der Gelder für die Personal− und Sachkosten für die Offene Ganztagsschule (Träger)
  • Evaluation und Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule

Für die Erfüllung dieser Aufgabenbereiche wird eine halbe Stelle benötigt (Koordinator). Die Finanzierung ist noch nicht gesichert.

Trägerschaft und Finanzierung der Offenen Ganztagsschule

Der Träger der Offenen Ganztagsschule der Vicelinschule ist die Stadt Neumünster. Sie stellt sicher, dass die dafür benötigten Räumlichkeiten auch während der anstehenden Umbauphase bzw. der Renovierung der Schule zur Verfügung stehen. Ferner finanziert die Stadt Neumünster die Offene Ganztagsschule vollständig.

 

Verzahnung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten im Offenen Ganztag

Um dem gefürchteten Bikinimodell entgegen zu wirken, bei dem die Offene Ganztagsschule keine oder nur wenige Bezugspunkte zum planmäßigen Unterricht hat, ist es uns wichtig, an möglichst vielen Stellen eine Verzahnung zu erreichen. Die im Folgenden aufgeführten Möglichkeiten stellen dabei eine wichtige Orientierung dar:

  • Themenbereiche des Unterrichts werden in bestimmten AGs und Projekten wieder aufgenommen, z. B. Tierparkbesuch
  • Die pädagogischen Schwerpunktthemen der Schule (Sport / Bewegung / Ernährung / Musik) finden sich in den AGs und Förderangeboten wieder.
  • Raum geben für die im Ganztag gemachten Erfahrungen (z. B. im morgendlichen Gesprächskreis).
  • Kinder bringen Materialien / Dinge des Ganztags mit in den Unterricht.
  • Lehrkräfte übernehmen Aufgaben / Zuständigkeiten / AGs / Förderangebote / Hausaufgabenhilfe  im Offenen Ganztag.
  • Durch Aktivitäten des Schullebens z. B. bei Aufführungen von Theaterstücken oder Gesangsdarbietungen bei Einschulungs− oder Abschlussfeiern.
  • Bei Förderaktivitäten im Ganztag kommt es zum Austausch über einzelne Kinder zwischen Fachkräften und Lehrkräften.
  • Durch die Kommunikation (schriftlich, mündlich) zwischen der Hausaufgabenhilfe und den Lehrkräften.
  • über die Gremien z. B. Offene Ganztagsschule als eigener Tagesordnungspunkt in der Lehrerkonferenz; Lehrkräfte nehmen an Teamtreffen des Ganztags teil.


Zusammenarbeit Schule, Schulträger und Kooperationspartner

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Gestaltung und Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule beruht maßgeblich auf der intensiven Zusammenarbeit von Schule (Schulleitung, Lehrkräften, Eltern), Schul− und Jugendhilfeträger und anderen Kooperationspartnern. Neben einer von den Stadträten des Trägers geleiteten Steuerungsgruppe gibt es eine regelmäßig tagende Lenkungsgruppe, die sich aus VertreterInnen des Fachdienstes Schule, Kultur und Sport, der Stadtplanung, des Quartiermanagements, der Stadtteilschule, der BIG−Städtebau, des Allgemeinen sozialen Dienstes (AsD), des Fachdienstes Kinder und Jugend und der Schule zusammensetzt. Erfreulicherweise konnte für die Prozessbegleitung Frau Caprice Sturm von der Universität Kiel gewonnen werden. Gemeinsames Ziel ist es, das Stadtteilschulkonzept und das Konzept der Offenen Ganztagsschule fest im Schulprogramm zu verankern.

Neben der Zusammenarbeit in den bereits erwähnten Gremien gibt es noch eine Vielzahl weiterer Kooperationen der Schule mit außerschulischen Partnern, die überwiegend auch der Offenen Ganztagsschule zugute kommen werden:

  • Benachbarte Kindertagesstätten (Elternworkshops, gegenseitige Besuche)
  • Neumünsteraner Tafel (kostenloses Obst)
  • Ev. Bildungswerk (Nutzung der Tanzhalle) und Durchführung von AGs / Projekten
  • SVT (Bereitstellung qualifizierter AG−Leiter)
  • Linie 412 (Nutzung des Bauspielplatzes, Bereitstellung pädagogischen Personals)
  • Anscharkirche (Pfadfinder)
  • PAIS Deutschland (Vermittlung und Betreuung von FsJ−lern an der Schule)
  • Rotarier (Klassenpatenschaften und Sponsoring / Hilfe beim Mittagessen, ..)
  • Förderverein (Unterstützung von Schulprojekten, Hausaufgabenhilfe…)
  • Elly−Heuss−Knapp−Schule (Bereitstellung von Praktikantinnen)
  • Edeka−Meyer (Müslifrühstück, Unterstützung von Projekten / Feiern)
  • Deutsch/Türkische Familienunion (AG−Leiter für eine Tanzgruppe)
  • Musikschule (Trommel−AG, …)
  • Spielmannszug Tungendorf (Flötenunterricht)
  • DRK−Küche Hahnknüll

 

Gewohnte Praxis der Vicelinschule ist es, auch Eltern mit in ihre Abläufe einzubinden. So unterstützen die Eltern regelmäßig Projekte / Feste / Aktionstage und auch andere Abläufe in der Schule.

7. Stadtteilschule  − Das ″Mehr“ unserer Schule

 

Neben dem Unterricht für Kinder sehen wir unsere Stadtteilschule als Lern− und Lebensort für alle Menschen des Stadtteils. Dem umfassenden Konzept der Stadtteilschule liegt die Idee zugrunde, dass sich Schule dem Quartier und umgekehrt, dass sich das Quartier der Schule öffnet (Community Education).

Wir stellen uns damit der Aufgabe, den sich in den letzten Jahren verändernden Bildungsauftrag mit Anforderungen der Stadtteilentwicklung und einer stärkeren lokalen Vernetzung im Quartier zu verbinden.

Eine erfolgreiche öffnung der Stadtteilschule in den Stadtteil hinein setzt soziale und kulturelle Angebote sowie Konzepte der sozialen Gestaltung, Begleitung und Betreuung voraus.

Schule als öffentlicher Raum

Die Gewährleistung eines gesicherten Schulalltages und die gleichzeitige Nutzung der Stadtteilschule als öffentlicher Raum für die BewohnerInnen des Vicelinviertels ist eine Herausforderung, dies es sowohl durch die beteiligten KooperationspartnerInnen wie Schule, Jugendhilfe, soziale Dienste (gesteuert durch eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe) als auch durch die architektonische Gestaltung anzunehmen gilt. Die Vicelin−Grundschule in Form der offenen Ganztagsschule ist Teil der Stadtteilschule, bleibt aber eigenständig hinsichtlich Funktion, Auftrag und Struktur. Die Kinder bekommen Unterricht wie bisher entsprechend der Unterrichtsprinzipien und des weiter entwickelten Schulkonzeptes. Was sich aber ändert sind die Angebote rund um den Unterricht herum. Vieles kommt hinzu, und die Kinder und deren Eltern aber auch alle BewohnerInnen des Quartiers können davon Gebrauch machen.

Die Vorstellung von der Stadtteilschule in Verbindung mit der offenen Ganztagsschule lässt sich in die Nähe eines Campus an der Universität rücken, wo auf einem bestimmten Areal die verschiedensten Inhalte vermittelt werden

Die Stadtteilschule führt die Angebote der offenen Ganztagsschule sowie aller Kooperationspartner zusammen und eröffnet gleichzeitig ein weites Betätigungsfeld für aktive Beteiligung und (ehrenamtliches) Engagement für die BewohnerInnen des Stadtteils. Dadurch entsteht ein großes gemeinsames Angebot an Bildung, Erziehung, Gesundheitsfürsorge, Beratung, Sport, Spiel, Musik und anderen Aktivitäten. Die Stadtteilschule bündelt die Anstrengungen der einzelnen Partner und macht mehr daraus. Aus der Zusammenarbeit entstehen neue bedarfsgerechte Möglichkeiten und Aktivitäten.

Zielgruppen der Stadtteilschule

Die Stadtteilschule wendet sich mit ihren Angeboten sowohl an SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen als auch alle anderen BewohnerInnen des Stadtteils Vicelinviertel. Darüber hinaus gehören zur Zielgruppe bürgerschaftlich Engagierte und die, die es werden wollen, sowie weitere Kooperationspartner wie Selbsthilfegruppen und Initiativen, Vereine, Verbände, Institutionen und Fachdienste.

Die Stadtteilschule als koordiniertes Netzwerk im Quartier Vicelinviertel − Zusammen mehr erreichen

In der Stadtteilschule sind unterschiedliche Institutionen und Einrichtungen sowie Einzelpersonen konzeptionell in einem koordinierten lokalen Netzwerk kooperativ miteinander verbunden und integrieren ihre jeweiligen Angebote. So kann ein möglichst breites inhaltliches Angebot an Bildungs− und Unterstützungsmaßnahmen ohne unnötige Doppelangebote sichergestellt werden. Das geht jedoch nicht ohne ein Netzwerk gut funktionierender Kooperationen.

Die Kooperationen dienen einerseits dazu, die (noch) zu beschreibenden Ziele zu erreichen.

Kooperationen dienen auch dazu, die Stadtteilschule im Vicelinviertel zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austausches zu machen, durch den dazu angeregt wird, sich an Aktivitäten der Stadtteilschule und Aktivitäten im Quartier zu beteiligen bzw. diese zu initiieren.

Nicht zuletzt dienen Kooperationen auch dazu, inhaltliche und räumliche Synergien zu er−zielen, wobei es um die Frage geht, wer im Stadtteil welche Angebote vorhält und wer welche Räumlichkeiten dafür (mit)nutzt. Die Stadtteilschule kann dadurch einerseits in den Stadtteil hineinwirken (Vernetzung mit sozialen und kulturellen Einrichtungen vor Ort, zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten, …) und andererseits inhaltlich und pädagogisch kooperieren, um die Potenziale der Kinder und erwachsenen BewohnerInnen des Vicelinviertel zu fördern. Mit der Vernetzung entsteht eine neue Qualität der häufig getrennten Bereiche Bildung, Beratung, Erziehung und Kultur.

Ein Ausbau von Kooperationen wird durch die räumliche Erweiterung nach dem Neubau bzw. die Sanierung des derzeitigen Schul−Altbaus ermöglicht. Derzeitige bzw. potentielle Kooperationspartner sind:

  • Fachdienste der Stadt Neumünster wie FD 20 (Schule, Kultur und Sport) FD 61 (Stadtplanung), FD 41 (ASD), FD 42 (Soziale Hilfen), FD 44 (Kinder und Jugend) FD 50 (Gesundheit) und FD 11 Ausländerangelegenheiten der Stadt
  • Sportvereine, Bibliothek, Musikschule, soziale und kulturelle Stadtteilinitiativen
  • Kirchen und religiöse Gemeinschaften
  • KiTa Zwergenland und Tagesmütter
  • Schulamt, weiterführende Schulen, die RBZ (Regionale Berufsbildungszentren)
  • Kinderkiste (des ASD), weitere Sozialdienstleister
  • Beratungsstelle Frau & Beruf, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Neumünster,
  • JOBSTARTER−Projekt, Agentur für Arbeit und Dienstleistungszentrum
  • regionale Weiterbildungsanbieter
  • Polizei
  • und so weiter

Gemeinschaftliche und öffentliche Bereiche der Stadtteilschule (Nutzungskonzept)

Das Nutzungskonzept der Stadtteilschule sieht die folgenden gemeinschaftlichen und stadtteilöffentlichen Bereiche vor:

  • Begegnung  und Austausch (Treffpunkt − Anlauf− und Informationsstelle − Netzwerk)
  • Freizeit und Kultur (Sport − Kunst − Theater − Musik)
  • Beratung (Beratung − Erziehung − Therapie)
  • Bildung (Selbstlernzentrum − Kurse − Fortbildung)

 

Begegnung  und Austausch (Treffpunkt − Anlauf− und Informationsstelle − Netzwerk)

Im Rahmen der Stadtteilschule soll mit dem Stadtteilcafé ein Ort der Begegnung geschaffen werden, der die Attraktivität der Stadtteilschule für die BewohnerInnen des Quartiers sowie die Niedrigschwelligkeit der Angebote sicher stellt.

  1. Es geht nicht nur um die Möglichkeit, etwas zu trinken oder zu essen, sondern um ein soziales Angebot mit Gesprächs− und Begegnungsmöglichkeiten, Aufenthalts− und Rückzugsmöglichkeit.
  1. Es soll einen niedrigschwelligen Zugang, Erstinformationen und Weitervermittlung an bestehende Beratungsstellen und weitere Hilfsangebote anbieten
  2. Es bietet darüber hinaus Raum für selbst organisierte Aktivitäten wie Tauschbörsen, Flohmärkte etc.
  3. Es kann für Veranstaltungen, kulturelle Angebote genutzt werden.
  4. Das Café soll attraktiv sein sowohl für „bildungsferne“ als auch „bildungsnahe“ NutzerInnen aus dem Stadtteil mit weit gefassten täglichen öffnungszeiten.
  5. Es hat Lotsenfunktion zu den weiteren Angeboten der Stadtteilschule.
  6. Es hat Netzwerkfunktion für Informationen, Möglichkeiten und Bedürfnisse der BewohnerInnen des Vicelinviertel.

 

Stadtteilschulmanagement und Quartiermanagement bündeln in ihrer funktionalen Ausrichtung die internen, institutionsübergreifenden Tätigkeiten innerhalb der Stadtteilschule.

Für das Stadtteilcafé steht ein ausreichend großer Raum zur Verfügung mit Spielecke für Kinder und Zugang zur Küche und einem Freisitz / Außenterrasse. Für den Bereich Netzwerkarbeit und Service, von dem aus die verschiedenen Aufgaben/ Angebote/ Veranstaltungen geplant und koordiniert werden gibt es entsprechend ausgestattete Büro− und Beratungsräume.

  

Freizeit und Kultur (Sport − Kunst − Theater − Musik)

Aspekte der Kultur wie Medien und Kommunikation, Musik, Kunst, Literatur und Theater spielen eine wichtige Rolle. Deshalb sind regelmäßige kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Ausstellungen und Konzerte integraler Bestandteil der Stadtteilschule. Sie sollten an den Kompetenzen der unterschiedlichen Ethnien und BewohnerInnengruppen anknüpfen und auf diesem Wege Integration unterstützen. Aufgabenschwerpunkte können sein:

  • Planung und Mitarbeit bei der Freizeitgestaltung, wie etwa künstlerisch−musische und sportliche Angebote
  • Organisation von kulturellen Angeboten
  • Unterstützung von ehrenamtlich Engagierten bzw. Interessengruppen bei der Durchführung von Angeboten wie Sport, Tanz, Holz−, Ton− und Kunstarbeit, Spielen und Basteln mit Kindern, Vorlesestunden etc.
  • Die Breitenwirkung von Bewegung und Sport wird unter Einbeziehung des Stadtteils und durch Kooperation mit Vereinen erreicht
  • Für Theater− und Musikproben, Aufführungen, Festveranstaltungen und Ausstellungen stehen Räumlichkeiten in Form der Mensa, des Stadtteilcafés und eines angrenzenden Musik− und Theaterraumes mit Bühne zur Verfügung, die zu einem Großraum zusammengeschlossen werden können. Darüber hinaus gibt es Werk− und Malateliers, eine Turnhalle sowie ein noch zu gestaltendes Außengelände.

Beratung (Beratung − Erziehung − Therapie)

  • Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern bietet sich in den Bereichen Beratung, Erziehung und Therapie an. Ein niedrigschwelliges Beratungsangebot sollte aber auch im Rahmen des Stadtteilcafés durch eine pädagogische Fachkraft realisiert werden z.B. als
  • Unterstützung bei Erziehungsfragen, Thematisierung von schulischen Problemen der Kinder
  • Unterstützung des Lehrerkollegiums im Schulalltag bei Kindern und deren Familien in schwierigen Situationen
  • Hilfe beim Umgang mit den Behörden (Ausländerbehörde, Arbeitsamt usw.)
  • Vermittlung von Hilfen und herkunftssprachlichen Angeboten

Für eine umfassende Beratung – entweder als Präsenz− oder als regelmäßig stattfindende temporäre Angebote − sollen u.a. folgende Einrichtungen einbezogen werden:

  1. Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Neumünster, der auch mit eigenen Büro− und Beratungsräumen in der Stadtteilschule vertreten sein wird
  2. schulpsychologischer Dienst
  3. Polizei (Polizeiliche Beratungsstunde)

Abhängig von den individuellen Erfordernissen können bei therapeutischem Bedarf beispielsweise Kinderärzte, HNO- Ärzte, Logopäden, Physiotherapeuten zu Rate gezogen werden.

Für diese Angebote stehen teils flexible, mehrfach nutzbare Arbeits−, Besprechungs− und Seminarräume zur Verfügung.

 

Bildung (Selbstlernzentrum − Kurse − Fortbildung)

Die Stadtteilschule stellt für die BewohnerInnen den Zugang zu Bildung her. Dies geschieht durch differenzierte Angebote und Formen der Ansprache i.d.R. als niedrigschwellige Grundbildungsangebote für Erwachsene wie z.B.

−            Alphabetisierungskurse (Lesen, Schreiben, Rechnen)

−            Family Literacy−Kurse, Büchervorstellungen,

−            Deutschkurse für MigrantInnen

−            Begegnungsangebote für herkunftsdeutsche Bevölkerungsgruppen mit solchen mit Migrationshintergrund

−            Angebote zur Verbesserung der Selbstlernkompetenz, EDV−Kurse

−            Angebote der Gesundheitsbildung (Gesunde Ernährung, Kinderernährung, …)

−            Elternarbeit und Elternbildung (Sprachentwicklung, Elternschulen, Erziehungsberatung)

−            Angebote der Jugend− und Jugendsozialarbeit

−            Angebote für ältere Menschen

Für diese Angebote stehen das Selbstlernzentrum mit seiner Bibliothek und dem Computer− und Medienraum, Kurs− und Seminarräume, das Stadtteilcafé in Verbindung mit Mensa und Bühne, die Küche sowie weitere Räume sowohl im Bestandsbau als auch im Neubau zur Verfügung.

Es ist vorgesehen, im Rahmen von Angeboten der Stadtteilschule über noch zu akquirierende Fördermittel Qualifizierungs− und Einkommenserzielungsmöglichkeiten für Eltern oder andere BewohnerInnen des Stadtteils vorzuhalten.

 

Räumliche Gestaltung, bauliche Anforderungen und Flächenbedarf

Im Hinblick auf die bauliche Realisierung gibt es Anforderungen und Kriterien, die sich aus den geplanten Strukturen, den pädagogischen Konzepten und der Stadtteilorientierung ergeben. Räumlichkeiten werden in hohem Maße multifunktional und von unterschiedlichen

Personengruppen genutzt. Neben der offenen Ganztagsschule prägen Träger der Erwachsenenbildung, der Jugend− und Familienhilfe und engagierte Einzelpersonen bzw. Initiativen mit ihren bedarfsgerechten Konzepten den Raum− und Flächenbedarf.

 Prozesssteuerung und weiterer Entwicklungsprozess

Auf Basis der vorliegenden konzeptionellen Grundlagen sind umfassende inhaltliche Konkretisierungen und Klärungen zwischen den beteiligten Akteuren Vicelinschule und Kooperationspartnern zusammen mit den Fachdiensten der Stadt Neumünster vorzunehmen.

Unterschiedliche pädagogische und soziale Detailkonzepte, Nutzungskonzepte für den Früh−, Nachmittags− und Abendbereich m¨ssen erarbeitet, Entscheidungen über konkrete Angebotsschwerpunkte und deren Trägerschaften geklärt werden. Das Gesamtkonzept muss weiter entwickelt und evaluiert werden.

Angesichts der weitgespannten fachlichen und pädagogischen Herausforderungen und der Notwendigkeit, SchülerInnen, Eltern, Kooperationspartner und BewohnerInnen des Stadtteils in den Prozess einzubinden, ist eine weiterentwickelte Steuerungsstruktur notwendig, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

8. Förderer

 

Der Schulverein unterstützt bei Bedarf die finanziellen Abläufe in der Schule und ist Träger einer Ganztägigen Betreuungsgruppe für bis zu 16 Kinder, der so genannten Kinderkiste (die inzwischen aus finanziellen Gründen leider geschlossen werden musste).

Außerdem organisiert er an 4 Nachmittagen kostenfreie Hausaufgabenhilfe und  verschiedene freizeitpädagogische Aktionen (z.B. 1x pro Jahr Wochenendfahrt und das gemeinsame Laternelaufen der SchülerInnen, Eltern und Lehrer durch das Stadtviertel).

Der Rotary−Club Neumünster−Vicelin ist ebenso ein sehr wertvoller Partner  der Vicelinschule. Die Mitglieder des Clubs unterstützen die Schule finanziell und praktisch. So hat jede Klasse zwei Klassenpaten aus dem Rotary−Club. Die Kontaktpflege wird von der Klasse und den Paten individuell gestaltet (z.B. Teilnahme an Klassenausflügen, Aufführungen, Unterstützung bei Unterrichtsprojekten, vorweihnachtlicher Besuch der Klassen, …).